von Michaela Stemper
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19 Jan., 2024
Bitte nicht die Augen verdrehen! Und auf jeden Fall weiterlesen! Denn vor jedem Investment lohnt ein Check dieser Kennzahlen. Dann klappt’s auch mit der Aktie. Häufig erlebe ich in Finanzworkshops, dass gerade Frauen Scheu vor Finanzkennzahlen haben. Unausgesprochen steht die Frage im Raum: Muss ich dafür nicht ein Mathe-Ass sein? Die Brillenschlage aus der ersten Reihe? Die Antwort lautet: Nein! Es reicht, ein grundsätzliches Verständnis für die Bedeutung dieser Zahlen zu entwickeln. Nachlesen lässt sich der Wert dann auf vielen verlässlichen Finanzwebsites. Dividendenrendite Die Dividendenrendite gibt beispielsweise die gezahlte oder erwartete Dividende im Verhältnis zum aktuellen Aktienkurs wieder. Diese Kennzahl sollte also möglichst hoch sein. Gezahlte Dividenden sind eine sichere Größe. Die erwartete Dividende ist eine Prognose, die sich konkretisiert, je näher der Auszahlungstermin rückt. Die Dividenden-Strategie für dein Investment: Wähle starke Dividendenzahler! Nicht nur in Bezug auf die Höhe der Zahlung, sondern auch mit Blick auf die Kontinuität und bestenfalls sogar der Steigerungsrate. Wer sich ein größeres Portfolio aufbaut, kann von diesen Ausschüttungen sogar einen Teil seiner Altersvorsorge bestreiten. Beispiele aus dem DAX: Mercedes-Benz, (erw. 5,20 Euro, 8,7% p.a.), BASF (erw. 3,40 Euro, 7,7% p.a.) oder Allianz (erw. 12,10 Euro, 4,9 % p.a.)* KGV Kontinuierliche Erträge sind auf jeden Fall ein guter erster Indikator für ein erfolgreich wirtschaftendes Unternehmen. Und damit für eine positive Aktienkursentwicklung. Hinter der Abkürzung KGV verbirgt sich das Kurs-Gewinn-Verhältnis. Diese Kennzahl gibt an, wie viel Euro man für einen Euro des Unternehmensgewinns bezahlen muss. Ihr Wert sollte also möglichst niedrig sein, um einen „Schnapper“ zu machen. Oder um völlig überteuerte Kandidaten von vornherein auszusortieren. Auch hier unterscheidet man zwischen bereits gezahlten und erwarteten Gewinnen. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis gibt Hilfestellung: Kaufenswert sind Aktien, die im Vergleich zum Gesamtmarkt oder zur eignen Branche ein niedrigeres KGV aufweisen. Ein Beispiel: BMW (kontinuierlicher Dividendenzahler) schlägt mit einem KGV von 3,1 Mercedes-Benz (ebenfalls kontinuierlicher Dividendenzahler) mit 4,5.** Volatilität Die Börse ist einfach emotional: Das Auf und Ab der Kurse bereitet Einsteigern und manchmal auch Fortgeschrittenen Angst. Es fühlt sich aber weniger halsbrecherisch an, wenn du konkreten Zahlen vergleichst. Die Kennzahl dafür wird Volatilität – kurz Vola – genannt. Sie misst die Schwankung einer Aktie, eines ETF oder Fonds, aber auch die von Anleihen oder Rohstoffe in einem bestimmten Zeitraum. Betrachtet man beispielsweise die Kursentwicklung einer Aktie innerhalb von 30 Handelstage, findet man Hochs, aber auch Tiefs. Vereinfacht sagt diese Risikokennzahl, wie weit die Kurse vom Mittelwert innerhalb eines Zeitraums abweichen. Streng mathematisch ist es etwas komplizierter: Die Volatilität ist die Standardabweichung um einen gleitenden Mittelwert. Aber es genügt die einfache Variante, denn kaum jemand berechnet seine Volatilitäten selbst. Für einen Investmentcheck lassen sich Vergleichswerte einfach von einem Finanzportal ziehen. Auch hier ein Beispiel: Während der DAX innerhalb des vergangenen Jahres eine Schwankungsbreite von 12 Prozent aufwies, kamen BMW und Mercedes auf gut 22 Prozent**. Die Automobiltitel sind also volatiler und dementsprechend risikoreicher als ein Investment in den Index. To do: Nimm dir drei Aktien vor, die dich besonders interessieren. Vergleiche sie anhand der Kennzahlen – gegen den Index, in dem sie enthalten sind und die Aktien der Konkurrenz. So bekommst du ein besseres Gefühl dafür, was ein gutes Investment sein könnte. Stand: 19.01.24, *Quelle: Börse Online ** Quelle: finanzen.net