Alle Jahre wieder … fragen wir uns: Was soll ich schenken? Was dürfen Geschenke kosten für die Familie, Freunde oder im Kollegenkreis? Das richtet sich natürlich nach dem persönlichen Geldbeutel. Trotzdem kann ein wenig Orientierungshilfe zwischen Schrottwichteln und dem Luxusgeschenk für den Liebsten nicht schaden.
Im Schnitt planen die Deutschen 522 Euro in diesem Jahr für Weihnachtsgeschenke auszugeben. Das sind 54 Prozent mehr als noch vor zehn Jahren. Coronabedingte Einschränkungen sind in diesen Jahren kaum zu spüren. Auch wenn es sicherlich viele Familien gibt, wo das Budget durch Kurzarbeit knapper ist.
Tipps für Geschenke an Kollegen
Wichteln, also das Schenken von Kleinigkeiten für ein bestimmtes Budget bringen mich seit Jahren ins Schwitzen. Entweder ich habe eine gute Idee und sie ist zu teuer. Oder ich gehe mit einem 10 Euro Artikel in den Weihnachtsring, den ich als Quatsch empfinde. Tatsächlich rechnen Kollegen in Deutschland mit 7 bis 35 Euro als Wichtelbetrag. Eine schöne Alternative: nachhaltiges Wichteln. Hier bringt jeder ein nettes Geschenk mit, das man ohnehin im Haus hat. Sei es eine tolle Biografie, eine selbstgemachte Marmelade oder ein Krimi-Hörbuch.
Was gibt man zu Weihnachten für die guten Geister?
Jedes Haus hat eine gute Seele. Sei es die Putzfrau der Schule, der Hausmeister im Büro oder die Erzieherin im freiwilligen sozialen Jahr. Weihnachten ist die Gelegenheit Danke zu sagen. Und ich nutze sie gerne. Von uns gibt es immer persönliche Weihnachtsgrüße und eine kleine Überraschung. Mal selbstgebackene Plätzchen, dann wieder deftig Gekochtes oder eine Flasche „Glühglück“. Aber auch ganz pragmatisch einen Schein, wenn ich weiß, dass ich damit einer jungen Frau in der Ausbildung am meisten helfe. Zwischen zehn und 30 Euro sind ein gutes Budget.
Was dürfen Weihnachtsgeschenke für Freundinnen kosten?
Manche Freundin ist so eng, dass sie beschenkt wird wie ein Familienmitglied. Da werden gerade bei jüngeren Frauen auch schon mal 100 Euro für die BFF ausgegeben. Die Regel sind es aber eher schöne Kleinigkeiten um die 30 Euro, die man sich selbst nicht gönnt. Ein toller Lippenstift, ein schöner Kunstdruck oder ein besonderer Bildband des Lieblingskünstlers. Die eigenen Freundinnen haben meist die besten Ideen.
Geschenke für Kinder
Die Königsdisziplin. Geschenke für die eigenen Kinder dürfen alles kosten, sagt mein Herz. Und sollten nicht übertrieben sein, sagt mein Verstand. Schön war es, als man für 50 Euro ein großes Legoduplo-Set kaufte. Man hatte richtig was zum herschenken und blickte in strahlende Kinderaugen. Aber das wird mit zunehmendem Alter schwieriger. Wissenschaftliche Studien geben übrigens eine Bandbreite von 30 bis 90 Euro an.
Eine Umfrage im Auftrag des Spielwarenherstellers MyToys hat ergeben, dass im Durchschnitt etwa 130 Euro für Weihnachtsgeschenke für Kinder ausgegeben werden. Gut die Hälfte davon für Spielzeug. Je älter das Kind, desto höher der Betrag: Babys werden mit Geschenken von knapp 80 Euro bedacht. Kindergartenkinder liegen schon bei 105 Euro. Für Mädchen und Jungen zwischen sechs bis acht Jahren steigt das Budget auf 120, danach auf 140 Euro. Für Teenager greifen Deutsche Eltern am tiefsten in die Tasche: durchschnittlich 152 Euro Gegenwert liegen unter dem Weihnachtsbaum.
Womit beschenkt man Oma & Opa?
Den Betrag zu erwidern, den die gutsituierte Rentnergeneration an Kinder und Enkelkinder verschenkt, ist fast nicht möglich. Und gerade für junge Familien schwierig. Manche entscheiden sich dann, nur noch die Kleinsten zu beschenken. Andere legen einen Betrag fest. Ab 50 Euro ist man gut dabei. Schwieriger wird die Frage nach dem WAS? Großeltern wünschen sich meist gar nichts. Aber ein tolles Erlebnis mit den Kindern oder Enkeln freut alle. Beispielsweise ein Oma-Fotoshooting oder ein erlebnisreicher Ausflug in den Schnee.
Geschenke für den Liebsten
Ehemann, Lebenspartner oder der Freund. Hier greifen viele so tief in die Tasche, wie es der Geldbeutel hergibt. Und selbst die, die beteuern sich nichts zu schenken, freuen sich am Ende doch, wenn eine Überraschung unter dem Weihnachtsbaum liegt. Ehrlicherweise habe ich an diesen Tagen auch nichts gegen eine Gentleman-Geste. Eine Großzügigkeit, die von Herzen kommt. Zurück zu den nackten Zahlen: rund 150 Euro wird im Schnitt für Schmuck, Parfum, Kunst oder Tech-Gadgets ausgegeben.
Letztendlich pflegte jede Familie ihre Weihnachtstradition. Auch bei den Geschenken. Manche beschenken sich gar nicht, andere nur die Enkelkinder und wieder andere wünschen sich ein gemeinsames Erlebnis. Emotionslos ist schenken nie.