Geld & Familie: Wie spricht man mit Kindern über Geld?
Michaela Stemper • 15. Oktober 2021
Wie bekommt man ein gutes Money Mindset? Darf man mit Kindern über Schulden reden? Und wo sitzen eigentlich die schlechten Gefühle? Mit der „Gefühls-Detektivin“ Katja Köbel habe ich mich dem Thema genähert.
Den Gefühlen auf der Spur
Katja Köbel
arbeitet als ausgebildete Coachin für Kinder und Jugendliche in der Rhein-Main-Region. Als „Gefühls-Detektivin“ spürt sie gemeinsam mit ihren jungen Coachees negative Gefühle auf, gibt ihnen Raum und hilft, ein positives Selbstwertgefühl zu entwickeln. Wie das funktioniert, will ich wissen. Formen und Farben würden helfen, die innere Welt der jungen Menschen auszudrücken. „Beispielsweise beschrieb ein Kind seine Sorgen als harte grüne Kugel, die mitten in den Rücken drückt“, erklärt Katja, „Als ich ihm die Möglichkeit bot, diesen negativen Gegenstand durch ein positiveres Bild zu ersetzen, wählte es eine zarte weiße Perle. Das glänzende Objekt stand für Mut.“ Oft ginge es bei den Gesprächen um Versagensängste, erzählt Katja aus ihrem Praxisalltag. Schlechte Noten in der Schule, die Angst von den Eltern nicht mehr geliebt zu werden, das komme häufig vor.
Ist Geld schlecht?
„Kinder unterscheiden bei Geldangelegenheiten zunächst einmal nicht nach gut und böse. Geld ist für sie neutral. Erst Eltern laden das Thema emotional auf“, erläutert die Coachin. Als Mutter einer Tochter und eines Sohns plädiere sie dafür, mit den Kindern zu reden – über jedes Thema, auch über Geld. Geht es in der Schule zum ersten Mal um das Rechnen mit Münzen und Scheinen, könne man mit der Gelderziehung anfangen, findet sie. Auch hier geht es ihr um’s Erklären, nicht um eine Bewertung. „Also, fragt eure Kinder ruhig mal‚ wozu Geld für sie da ist. Sie werden schnell rausbekommen, dass es ein Tauschobjekt ist. Für etwas, das sie gerne haben möchten“, lacht die sympathische 42-Jährige. Im Zuge dessen könne man auch das Sparbuch, Bank und Zinsen thematisieren.
Soll man über Schulden sprechen?
Eltern befürchten, ihre Kinder mit Geldsorgen zusätzlich zu belasten. „Aber auch die Kleineren entwickeln dafür sehr feine Antennen. Sie hören ein ‚das können wir uns nicht leisten‘. Sie spüren den Verzicht, etwa wenn der Sportverein oder der Musikkurs eben nicht drin ist“, hebt Katja bedauernd die Schultern. Da helfe nur Reden. Immer anlassbezogen, altersgerecht und behutsam. Erst mit der weiterführenden Schule könne man auch abstrakter an die Sache herangehen und finanzielle Unabhängigkeit, Selbständigkeit oder Luxus thematisieren.
Und wenn es existenziell wird? „Hier sprechen wir über eine akute, heftige Angst“, erklärt Katja Köbel und wird ernst, „Da müssen Mamas oder Papas erklären, dass niemand davon stirbt. So fühlt es sich nämlich für Kinder an.“ Man könne beispielsweise darüber sprechen, dass es in diesem Land eine soziale Unterstützung gebe, die niemanden hungern ließe und das Schlimmste verhindere. Wichtig sei, die Kinder einzubeziehen in alle Gefühle, die wir dabei durchlebten. Und klar zu kommunizieren, was zukünftig möglich sei und was nicht. „Ein Beschönigen der Situation mag zunächst leichter erscheinen, hilft aber auf lange Sicht nicht. Und zerstört Vertrauen“, gibt die Coachin zu Bedenken.
Kann man mit Geld Liebe kaufen?
„Geldgeschenke, Smartphones oder die teure Fußballausstattung von der Oma können natürlich Bestechungsversuche sein“, weiß Katja Köbel aus eigener Erfahrung, „Aber Eltern können ihren Nachwuchs immer fragen: Wie geht es dir dabei? Was macht das mit dir?“ Auch hier ist sie für Offenheit: „Ansprechen, Hinterfragen ohne jemanden schlecht zu machen. Kinder checken schnell, was die Gegenleistung ist. Und es liegt dann ganz in der Persönlichkeit des Kindes, ob es das Angebot ablehnt oder sich vielleicht auch darauf einlässt.“
Letztendlich sollte eine negative Haltung zu Finanzen immer hinterfragt werden. Die Expertin empfiehlt: „Hakt nach: Was macht Geld für Dich böse? Und erklärt, dass man mit Geld auch Gutes tun kann. Etwa Menschen oder Tieren in Not helfen.“ Übrigens, wenn das Elternhaus keinen guten Umgang mit Geld vermittelt, ist nicht alles verloren. „Ältere Kinder suchen sich aktiver Vorbilder. Zunächst für ein Hobby wie Fußball. Aber auch für Geld. Das kann ein einzelner sein, oder eine Institution wie die Schule. Per se ist es nie zu spät, sich von alten Denk-Gewohnheiten in Bezug auf Finanzen zu lösen und sich auf Neues einzulassen“, schließt Katja unser Gespräch.
Grafik: Katja Köbel

Bist du eine Meisterin im auf die lange Bank schieben? Kannst dich kaum aufraffen, dir Finanzwissen anzueignen? Wenn nicht für Dich, dann wenigstens für deine Kinder! So motiviert der neue Ratgeber „Über Geld sprich man doch!“. Über Geld spricht man nicht, habe auch ich zuhause gelernt. Und so wurde es auch gelebt. Das Einkommen meiner Eltern? War mir lange unbekannt. Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Denn Mutter wie Vater halfen mir, ein gutes Verhältnis zu Geld zu entwickeln. Schon in der Grundschule gab es Taschengeld, das wortwörtlich aus der Hosentasche meines Vaters gezahlt wurde. Als Friseur parkte er dort nämlich sein Trinkgeld. Meine Mutter, die Finanzministerin der Familie, warf mit mir Geld in die Spardose und begleitete mich in die Stadtsparkasse Köln. Hier lernte ich Anlegen: ob auf dem Sparbuch oder mit Bundesschatzbriefen. Später als Witwe zeigte sie mir, wie wichtig es ist, selbst Geld zu verdienen, um finanziell unabhängig zu sein. Wer den Glaubenssatz abwandelt und sich zugesteht „Über Geld spricht man doch“, hat den ersten Schritt getan. Der gleichnamige Familienfinanzratgeber von Claudia Müller und Isabel Sorg zeigt, wie Kinder spielerisch den Umgang mit Geld lernen können. Erstens: Hemmschwellen abbauen Müller und Sorg sind Finanzprofis. Im Female Finance Forum stehen sie zu vielen Finanzfragen Rede und Antwort – und das unabhängig und nachhaltig. Sie haben häufig gesehen: Um meiner Selbst willen mag ich mich kaum mit dem Thema beschäftigen. Was aber, wenn ich die eigene Tochter, das Patenkind oder die Enkelin beflügeln kann? Fühlt sich irgendwie richtig an, oder? Der Ratgeber hilft, die Angst vor der eigenen Ahnungslosigkeit zu überwinden. Für sich und die kommende Generation. Zweitens: Finanzwissen aufbauen In fünf kurzweiligen Kapiteln begleiten uns die Autorinnen quer durch alle Finanzthemen. Beginnend mit Geld in der Gesellschaft und erlernten Glaubenssätzen. Dem lieben Geld im Alltag bei Familiengründung und mit kleinen Kindern bis hin zu älteren Kindern und neuen Fragen. Selbst das finanzielle Ende – Erben – steht auf der Agenda. Drittens: Nicht vergessen, über Finanzen zu sprechen Besonders gelungen finde ich den wiederkehrenden „Money Talk“. Hier wirst du aufgefordert, erlernte Hemmschwellen zu überwinden und über Geld eben doch zu sprechen. Etwa das jüngere Kind zu fragen, welche Farbe Geld hat. Dabei erhält man einen Eindruck über die Gefühlsebene. Mit heranwachsenden Kindern kann man gut über Vor- und Nachteile von Plastikgeld sprechen. Oder gemeinsam Aktien mit Alltagsbezug finden. Fazit: Jede Familie hat eine eigene Art, über Geld zu sprechen – oder auch nicht. Das Buch bietet deshalb eine Vielfalt an Anregungen, die sich flexibel an unterschiedliche Hintergründe und Erziehungsstile anpassen lassen. Dank des modularen Aufbaus können Eltern genau die Anregungen herauspicken, die zu ihrem Alltag passen – ganz ohne Druck, alles auf einmal umsetzen zu müssen. Müller und Sorg sprechen über Finanzen ohne überflüssigen Finanzsprech. Tangieren emotional hitzige Themen ebenso wie notwendige Rentenberechnungen und zeigen wie sinnvoll reflektierendes Finanz-Journaling sein kann. Ganz klar: Die Familie steht bei diesem Ratgeber im Fokus – und damit endlich auch die eigenen Finanzen.

Hübsch gefaltete Bargeld-Fische oder eine nüchterne Überweisung – beides füllt den Geldbeutel des Kommunionkinds. Doch was tun mit dem Geld? Diese Frage beschäftigte mich wochenlang. Schließlich fand ich eine clevere Lösung: eine sinnvolle Dreiteilung. • 70 % für die Zukunft: Investition in die Ausbildung • 20 % für einen großen Wunsch: Freude im Hier und Jetzt • 10 % für den guten Zweck: Soziales Engagement lernen • Für die Investition prüfte ich drei Optionen: 1. ETF-Sparplan (JuniorDepot, comdirect): Die comdirect bietet eine kostenlose Depotführung und eine große Auswahl an Wertpapieren von Aktien über ETFs und Fonds bis hin zu Zertifikaten. Attraktiv ist das Sparen mit 0-Euro-ETFs ohne Orderentgelt. Einmalanlagen oder Sparpläne sind bereits ab 1 Euro Sparrate möglich. Omas, Opas, Onkel und Tanten können mitsparen! Günstig, aber mit manuellem Aufwand verbunden, da der ETF-Mix selbst gewählt werden muss. 2. ETF-Vermögensverwaltung (Scalable Capital): Eine automatisierte Anlagestrategie im Kinderkonto wird mit den unterschiedlichsten ETFs angeboten. Neun Strategien – sehr konservativ bis spekulativ – lassen sich im ETF-Portfolio ab 20 Euro monatlich umsetzen. Der schicke Robo-Advisor ist durch die Verwaltungsgebühr von 0,75 % im Verhältnis etwas teurer, dafür bekommt man eine aktive Vermögensverwaltung mit einem professionellen Modell. 3. Digitale Vermögensverwaltung für Kinder (Oskar): Das kinderfreundliche und niedrigschwellige Konzept bietet fünf unterschiedliche ETF-Sparplan-Konzepte (ebenfalls von Scalable) an. Dabei kann Tochter oder Sohn lesenden Zugriff auf das Konto erhalten. Und lernt nebenbei etwas über Finanzen. Kleines Extra, das den Kids gefällt: Man kann sogar ein eigenes Bild dazu hochladen. Sparpläne beginnen ab 25 Euro monatlich, die Verwaltung kostet 0,7 Prozent. Auch hier kann sich Friends & Family beteiligen. Die Eltern geben einfach die IBAN weiter und schon gelingt die Einzahlung. Unser Favorit, da das Angebot niedrigschwellig für das Kind ist und gleichzeitig professionell in der Anlage! Die Entscheidung für eine Anlage via Oskar liegt jetzt gut vier Jahre zurück. Wir haben die Einmalzahlung um eine regelmäßige Sparrate von 75 Euro ergänzt. Stolz blickt meine Tochter heute auf einen Kursverlauf, der zwar mit aktienmarkttypischen Schwankungen verläuft, aber eindrucksvoll gestiegen ist. Vor allem Dank der starken Aktienkomponente, kann sie sich über 37% Rendite p.a. freuen. Das Spenden-Thema führte uns übrigens ins Tierheim: Meine Tochter kaufte für die Fellnasen tonnenweise Futter und lernte dabei, wie viel Freude Geben machen kann.

Ob Mode oder Money – wer finanziell unabhängig sein will, sollte sich mit Investments beschäftigen! Doch wie startet man an der Börse? Ganz einfach: mit Wissen, Trends und einem Hauch Luxus. Wie du von der Shoppingtour zur Aktionärin wirst, erfährst du hier! Erster Schritt: Know-how aufbauen! Auch wenn ich heute als Journalistin mein Geld verdiene, komme ich ursprünglich aus der Finanzbranche, bin ausgebildete Bankkauffrau und habe fast 20 Jahre lang in Handelsräumen gesessen. Ich kann also mit Fug und Recht behaupten, dass ich einen Bezug zum Thema Börse habe. Was aber, wenn dem nicht so ist? Wie wagt man ein erstes Investment? Vorbereitung ist alles. Erlaubt ist, was Spaß macht und zum Anlegen motiviert. Es gibt Podcasts für die Jogging-Strecke, Ratgeber für die Couch oder Online-Workshops zum Glas Wein am Abend. Nutze dein Wissen über Trends! Wenn es dann konkret wird, beherzigte ich einen Ratschlag vom Altmeister der Börse Warren Buffet: Investiere nur in eine Aktie, deren Geschäft du verstehst! Oder anders, wenn ich kein Interesse an Biotech habe, wird es mir schwerfallen, mich mit den Aktien der gehypten Biotechnologie- und Pharmaunternehmen zu beschäftigen. Anders sieht die Sache vielleicht aus, wenn es um Mode und Lifestyle geht. Ohne klischeehaft zu klingen und einfach, wenn ich mein eigenes Verhalten betrachte: Ich informiere mich mit mehr Muße über die schöne Welt der Luxusgüter mit LVMH (Louis Vuitton, Moet) und Kering (Gucci, Hermes) oder Fashion-Trends bei H&M und Inditex (ZARA) als über Moleküle. Beispiel: Luxus an der Börse So manche meiner Freundinnen beweist dabei ein erstaunliches Gespür dafür, welche Marken und Unternehmen angesagt sind. Zum Beispiel Prada: Hier sprach ich kürzlich nicht über die eleganten Taschen mit dem ikonischen Dreieck des italienischen Modekonzerns, sondern tatsächlich über den potenziellen Kauf von Versace für 1,5 Milliarden Euro. So können Börseninvestments manchmal in einen Ladiestalk gelangen. Newcomer: Wenn Fashion an die Börse geht Aktuell macht das E-Commerce Unternehmen Shein durch das Börsendebüt von sich reden: die chinesische Modeplattform plant seit längerem seinen Börsengang – kurz IPO. Nachdem zunächst eine Notierung in den USA geplant war, weicht der Konzern aus Singapur nach der Trump-Wahl nun auf London aus. Wichtig: nicht jedes coole Unternehmen ist ein Börsen-Selbstläufer. Auch wechselnde Geschäftsmodelle können die Kursentwicklung beeinflussen. Wie das Beispiel der Münchener MyTheresa.com zeigt: Anleger der ersten Stunde mussten echt Nerven haben als der Aktienkurs direkt auf Talfahrt ging. Im vergangenen Jahr gelang dann allerdings der Turnaround: gestiegene Umsätze und höhere Profitabilität freuen nun auch wieder die Aktionäre. Und wer weiß? Vielleicht entpuppt sich dein erstes Investment ja als echter Glücksgriff – und während deine Freundin ihre neue Designer-Handtasche stolz präsentiert, kannst du lässig entgegnen: „Schick! Aber mein Investment in LVMH hat sich gleich doppelt gelohnt – die Dividende zahlt meine nächste Shoppingtour.“

Wer hat sie nicht? Bad Habbits. Die schlechten Angewohnheiten, die Ed Sheeran besingt, gibt es nicht nur beim Thema Sport oder gesunder Ernährung. Auch Finanzen zählen dazu. Der Ratgeber „Geld interessiert mich einfach nicht“ schupst uns zu den Good Habbits. Ich kann richtig unausstehlich werden. Glaubt man nicht? Doch! Regelmäßig, wenn die Steuer ruft. Oder ich einen Versicherungstarif auswählen soll. Alles, was damit zu tun hat, ist mir zutiefst suspekt. Wer nach dem Motto „Geld interessiert mich einfach nicht“ lebt, meidet das Thema bewusst oder unbewusst. Die Finanzjournalistinnen Daniela Meyer und Astrid Zehbe haben sich deshalb zehn beliebte Bullshitsätze über Finanzen vorgenommen, zerpflücken sie genüsslich und helfen, sich von negativen Glaubensätzen zu befreien. Finanzen ohne erhobenen Zeigefinger Dabei geht es nicht darum, dass zwei Finanz-Vollprofis dozieren. Auch wenn jede der beiden das sehr gut könnte. Vielmehr zeigen sie mithilfe interessanter Geld-Biografien wie die Kinderstube, der Partner oder auch das berufliche Umfeld das Money Mindset beeinflussen kann. Drei bekannte Klassiker gefällig, die auch 2024 immer noch ausgesprochen werden ohne rot zu werden? Ein nasales „Über Geld spricht man nicht“, ein resigniertes „Mein Mann verdient halt besser“ oder ein leises „Ich habe das nicht verdient“ hat jeder von uns schon mal gehört. „Viele der Denkmuster halten sich, weil sie gesellschaftliche Rollenmuster und tiefverankerte Vorstellungen spiegeln. Hinzu kommen Unwissenheit, Ängste und Bequemlichkeit. Doch diese Dogmen hindern extrem am Vorankommen, halten vom Sparen, Investieren sowie Karriereschritten ab“, erklären die beiden Journalistinnen. Get started Mit gut recherchierten Hintergrundinformationen widerlegen Daniela Mayer und Astrid Zehbe Stück für Stück unsere Geld-Vorurteile. Und vielleicht das, was uns am Geldverdienen manchmal hindert. Ja, das bedeutet auch, dass Mathe und Kapitalanlagen auf den 224 Seiten zur Sprache kommen. Ans Eingemachte in Bezug auf Börse & Co. geht es zwar noch nicht. Der neue Ratgeber kann aber motivieren, den zweiten Schritt zu gehen: die eigenen Finanzen mit Knowhow aus Büchern, Workshops oder Magazinen zu pushen. Fazit: Eine breit aufgestellte Einsteigerlektüre, um den Finanz-Schweinehund aufs Kreuz zu legen. Kurzweilig, unterhaltsam und manchmal emotional. Bei den Geschichten aus dem Nähkästchen habe ich herzlich gelacht und dann wieder blieb mir das Lachen im Hals stecken. Starker Ratgeber für alle, die das innere Geld-Kind finden wollen.

Sie ist wohl eines der teuersten Familien-Investments: die Zahnspange. Was sie kostet, wer sie zahlt und ob sich eine Zusatzversicherung lohnt. „Bestell Dr. B einen schönen Gruß von mir. Ich habe seinen gesamten Westflügel mit den Zahnspangen meiner Söhne finanziert“, rief mir ein Nachbar auf dem Weg zum Kieferorthopäden hinterher. Mir graut es davor ¬– auch finanziell. Leider starten unsere Kinder mit weniger guten Genen: Sowohl Mama als auch Papa trugen Zahnspangen. Fast ein Jahrzehnt lang. Die neuen Methoden sind um einiges besser. Unsichtbare Schienen können sogar Fehlstellungen im Erwachsenenalter korrigieren. Was sich leider nicht verbessert hat, ist der undurchdringliche Dschungel der Kosten. Fragen im direkten Umfeld führen in ein Dickicht aus Kieferorthopädischen Indikationsgruppen, Kostenvoranschlägen und Zwischenabrechnungen für jeden Behandlungsschritt. Was kostet eine Zahnspange? Die Bandbreite, was ein schönes Lächeln kosten darf, ist größer als jede Zahnlücke. Der finanzielle Aufwand ist abhängig vom Grad der Fehlstellung, dem individuellen Behandlungsplan sowie der Art der Zahnspange. Kaum zu glauben: Nicht selten auch von der Region, in der sich die Kieferorthopädiepraxis befindet. Böse Zungen behaupten, die Kosten der Zahnspangen korrelierten eng mit den Grundstückspreisen der Umgebung. Für den Klassiker, die feste Zahnspange, muss man mindestens 1.500 Euro einplanen. Es kann aber auch schnell auf das Zehnfache dieses Betrages hinauslaufen. Die Kosten für die inzwischen weniger verwendete lose Zahnspange beginnen bei etwa 600 Euro. Unsichtbare Schienen, sogenannte Aligner, werden mit 3.500 bis 6.000 Euro beziffert. Was übernimmt die gesetzliche Krankenkasse? „Es kommt darauf an…“, beginnt mein Kieferorthopäde auf die Frage nach der Kostenübernahme. Was nun folgt ist eher die Antwort eines Juristen als die eines Mediziners. Die gesetzliche Krankenkasse zahlt scheinbar ungern. Bei Kindern unter 18 Jahren muss dazu eine Fehlstellung der Kategorie drei bis fünf (Kieferorthopädische Indikationsgruppe KIG) vorliegen. Bedeutet, eine ausgeprägte bis extrem ausgeprägte Zahnfehlstellung. Das kann einen Überbiss, Platzmangel oder einen verdrehten Zahn betreffen. Neben den Kosten für die eigentliche Zahnspange können Rechnungen für Röntgen, Gebissmodelle und Retainer eingereicht werden. Im Falle einer Übernahme zahlt die gesetzliche Krankenkasse 80 Prozent, die verbleibenden 20 Prozent tragen die Eltern. Wird die Behandlung erfolgreich abgeschlossen, erstatten die Kassen in der Regel auch den Elternanteil. Ab dem zweiten Kind steigt die Erstübernahme sogar auf 90 Prozent. Dafür werden die Original-Rechnungen sowie eine Abschlussbescheinigung benötigt. Gruß an den Teenager: Nur wer seine Zahnspange regelmäßig trägt, bekommt sein Geld zurück! Lohnt eine Zusatzversicherung? Mehr als die Hälfte aller Jugendlichen in Deutschland trägt eine Zahnspange. Neben den von der gesetzlichen Kasse übernommenen Leistungen werden in 80 Prozent der Fälle private Zusatzleistungen nahegelegt. Nicht alles ist sinnvoll. Was sich im Detail lohnt, zeigt Stiftung Warentest in einer aktuellen Übersicht . Wer sich nicht auf jede Millimeter-Diskussionen in der Praxis einlassen möchte, nutzt eine Zahnzusatzversicherung. Die zahlt vieles, was außerhalb des zweckorientierten Leistungsspektrums der Gesetzlichen liegt. Wie bei allen Versicherungsverträgen kann sich der Vergleich (z.B. Check 24) unterschiedlicher Gesellschaften bezahlt machen. So kann man selbst einen dreizehnjährigen Teenager noch für 12 Euro absichern. Tipp: Wartezeiten und Zahlung in Abhängigkeit von Krankenkasse vergleichen. Fazit: Eine Zahnspange ist und bleibt leider ein Investment. Ein paar Hacks aus persönlicher Erfahrung: Die Wahl des Kieferorthopäden entscheidet. Ein paar Kilometer außerhalb der Großstadt wird es meist billiger. Auch beim Praxisvergleich kann man sparen. So bewerten die einen das Gebiss als Kategorie drei (bezahlt), andere vielleicht nur als zwei (nicht bezahlt). Mal werden mehr Zusatzleistungen fast zwangsweise verkauft, mal weniger. Wer diese in Anspruch nehmen möchte, ist mit dem Detailvergleich von Stiftung Warentest gut beraten. Nicht zuletzt zahlt eine verhältnismäßig günstige Zahnzusatzversicherung so einiges und entlastet die Familienliquidität.

Ob für Ferien oder Rente, ein Haus im sonnigen Süden zählt definitiv zu den Herzenswünschen. Was kostet ein Feriendomizil? Welche Fußfallen lauern? Wer kennt das nicht? Beim abendlichen Flanieren im Urlaub entdeckt man ein Verkaufsschild. Es hängt an einem neu gebauten Apartment, einer alten Finca oder einer Stadtwohnung direkt am Marktplatz. Und schon fängt das Kopfkino an. Wäre es nicht schön, wenn man … In unserem Fall läuft die Rechenmaschine gleich mit. Wir fragen uns: Wie viele Urlaube müsste man hier verbringen, um die Kosten reinzuholen? Was kostet der Kauf mit Nebenkosten? Worauf muss man achten? Meine Bedürfnisse, meine Ferienimmobilie Rund um das Thema Immobilie im Ausland habe ich mich mit Kristine Tauch , einer unabhängigen Immobilienberaterin auf Teneriffa ausgetauscht. „Natürlich ist die Lage, wie überall, entscheidend für den Preis der Immobilie. Wichtig sind aber auch die persönlichen Bedürfnisse. Ein belebter Ferienort mag für ein paar Tage schön sein, aber will man direkt im Rummel leben?“, erklärt Kristine direkt. Sie rät, sich zunächst einen Überblick zu verschaffen. Sucht man eher die Einsamkeit? Oder das Urbane? „Auf Teneriffa findet man beides. Die ältere Klientel sucht in der Regel etwas Stadtnahes mit guter Infrastruktur. Jüngere wählen bewusst die Abgeschiedenheit mit viel Natur. Intelligent finde ich Immobilien, die heute noch für die Ferien genutzt werden aber morgen fürs Alter taugen“, erläutert Kristine. Die Vielfalt auf Teneriffa überzeugt: Ganzjährig hat das Meer Badetemperatur. Die Passatwinde lassen es im Sommer nicht zu heiß werden. Und das Mikroklima wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus. Ferienwohnung oder Haus? Wie überall schießen auch hier die Preise für Ferienimmobilien nach oben. Gran Canaria und Teneriffa zählen noch zu den günstigen*. Gerade kleine Wohnungen sind auf Teneriffa beliebt. Interessant ist, dass Einzimmer-Apartments hier über 40 bis 50 Quadratmeter verfügen. In einer Immobiliensituation, die in Deutschland kleiner geschnittene Wohnungen zur Folge hat. Ab etwa 150.000 Euro bekommt man im beliebten Puerto de la Cruz bereits eine Wohnung – ab 200.000 Euro mit Pool. „Für 300.000 Euro gibt es bereits moderne Zwei- bis Drei-Zimmer-Apartments. Aber bei dem Kaufpreis lohnt schon ein eigenes Haus“, zeigt Kristine auf. Chalets, wie die Fincas hier heißen, seien beispielsweise mit 120 Quadratmetern auf drei bis vier Zimmern für diesen Preis zu haben. Die Grundstücke sind nicht anders als in Deutschland geschnitten. Etwa 300 bis 600 Quadratmeter sind im Hauspreis inbegriffen. Unterm Strich muss man beim Kauf für Notar, Grunderwerbsteuer und Gebühren noch einmal mit 6,5 Prozent rechnen. Die Maklerkosten trägt der Verkäufer. Stichwort Nebenkosten Mit den Anschaffungskosten allein ist es nicht getan, weiß Kristine, die selbst auf Teneriffa lebt. Für eine Wohnung mit Gemeinschaftspool und Wohnungsverwaltung im Gebäude fallen jährlich Steuern von rund 320 Euro, sowie monatliche Betriebskosten von rund 60 Euro an. Die Grundsteuer für ein Ferienhaus variieren je nach Gemeinde: in ländlichen Gebieten muss man mit 400 bis 500 Euro rechnen. Die Betriebskosten liegen bei rund 130 Euro – wobei Solarstrom auf der sonnenverwöhnten Insel eine gute Alternative ist. Kristines-Tipp: jemand, der für kleines Geld in Haus und Garten nach dem Rechten sieht, findet man meist direkt in der Nachbarschaft. Augen auf beim Ferienhauskauf Gerade beim Kauf aus der Ferne kann sich die Unterstützung eines Maklers vor Ort rentieren. „Jeder Markt hat seine Eigenheiten. So gibt es hier auf der Insel beispielsweise die ‚Sitte‘ der nicht im Grundbuch registrierten Häuser. Darauf sollte man unbedingt achten, bevor man eine Immobilie erwirbt“, erklärt die deutsche Maklerin. Wer auf ein Maklerbüro trifft, dass diesbezüglich weniger auskunftsfreudig ist, sollte also hellhörig werden. Auch seien etwas höhere Preise für ausländische Käufer zu beobachten, die der Angst vor dem Ausverkauf der Insel an die Tourismusindustrie geschuldet seien. Zum Abschluss noch ein aktueller Tipp von ihr: „Der Kauf sollte immer mit Blick auf die Zukunft geschehen: Der Ausbau der Infrastruktur Richtung Norden ermöglicht es, den belebteren Süden innerhalb von 20 bis 30 Minuten zu erreichen. Erschwingliche Immobilien werden dann deutlich im Preis anziehen.“ *Quelle: Idealista / Bildnachweis: Kristine Tauch

Bist du von Haus aus auch Team-Sparbuch? Ich bin‘s. Dividenden habe ich erst später schätzen gelernt. In der Nullzinsphase – unverzichtbar! Und jetzt bei 4 Prozent? Alles wieder auf Anfang? Die Europäische Zentralbank, kurz EZB, hat bis September 2023 den Leitzins auf 4,5 Prozent erhöht. Auf diesem Niveau verharrt er bis heute. Und bildet die Grundlage für den Interbankenmarkt. Dementsprechend steigen Kredit- wie Sparzinsen für Private, wenn die EZB den Leitzins hebt. So werden Zinsfüchse aktuell mit bis zu 4 Prozent gelockt. Zinsen: Als Tagesgeld oder ETF? Wer von hohen Zinsen profitieren will, hat zwei Möglichkeiten: Tagesgeld oder Geldmarkt-ETF. Tagesgeld erfordert ein Zusatzkonto, das ausdrücklich zu diesem Zweck eingerichtet wird. Hierhin wird das Geld vom normalen Girokonto überwiesen und verzinst sich mit dem höheren Zinssatz. Ideal, um ein wenig Geld beiseite zu legen – etwa für den Notgroschen – und trotzdem Erträge zu erzielen. Wieviel dabei drin ist? Der deutsche Neobroker Trade Republik zahlt aktuell beispielsweise 4 Prozent p.a., die ING 3,3 Prozent p.a. für Neukundengelder oder die Consors Bank 3,35 Prozent p.a.*. Und natürlich kann man auch bei der Hausbank nach aktuellen Angeboten fragen oder Zinsvergleichsportale nutzen. Wichtig: Bevor die Gier das Guthaben frisst, prüfe die Konditionen! Vor allem die Nebenbedingungen. Mal gilt das Angebot nur für Neukunden, dann nur für wenige Monate oder in Kombination mit einer Anlage in einen aktiven Investmentfonds. Und dessen Gebühren verschlingen so manches Mal die attraktiven Zinsen. Alternative im Zinsbaukasten: passive Geldmarkt-ETFs. Die börsengehandelten Indexfonds orientieren sich kontinuierlich am aktuellen Zinsniveau des Interbankenmarkt, also sehr nah am EZB-Leitzins. Dadurch ist man weniger abhängig von den aktuellen Angeboten der Banken und spart sich das Zins-Hopping. Benötigt wird aber ein Depot, das kostengünstig bei Online- oder Neobrokern geführt wird. Beispiele gefällig? Hier bieten sich der Amundi EUR Overnight Return Acc oder der Xtrackers II EUR Overnight Rate Swap an. Klingt kryptisch, ist aber nur eine Bezeichnung für die Entwicklung der kurzfristigen Zinsen in der Eurozone. Ausführliche Erklärungen und weitere Geldmarkt-ETFs findest du über die Portale Extra-ETF oder JustETF . Bei Geldmarkt-ETFs werden die Zinserträge in der Regel reinvestiert. Dadurch erhöht sich der tägliche Wert des ETFs rechnerisch in ganz kleinen Schritten. Beim Verkauf des Geldmarkt-ETFs fließen die Zinserträge dann in die eigene Tasche. Wichtig: Im Vergleich zum Tagesgeld fallen bei ETFs Kosten an. Auch wenn diese mit 0,10 Prozent p.a. sehr gering sind, heißt es in einer neuen Nullzinsphase: Handeln und in Tagesgeld umschichten! Dividenden: Starker Baustein Eine alte Börsenregel lautet: Steigende Zinsen führen zu fallenden Aktienmärkten. Das hat mehrere Gründe. Vereinfacht gewinnen Zins-Anlagen an Attraktivität und Gelder werden aus dem Aktienmarkt abgezogen. Erstaunlicherweise verzeichnet der Deutsche Aktienindex DAX allen Unkenrufen zum Trotz ein Allzeithoch nach dem nächsten. Zudem werden die 40 DAX-Unternehmen in der aktuellen Dividendensaison mehr als 52 Milliarden Euro an ihre Aktionäre ausschütten.** Auch das ist ein neues Rekordhoch. Durchschnittlich lassen sich also mit den Ausschüttungen der großen Vierzig eine Dividendenrendite von 3,1 Prozent p.a. erzielen. Nicht üppig, aber in dieser wirtschaftlich schwachen Phase durchaus ansehnlich. Spannender wird es, wenn man gezielt dividendenstarke Einzelaktien sucht: Im DAX sind das zum Beispiel Allianz (5,7 Prozent), BMW (5,9 Prozent) oder auch BASF (7,0 Prozent) ***. Kombiniert man die Dividendenerträge von 3,1 Prozent mit den im Jahresvergleich gestiegenen Kursen von 15 Prozent, bleiben Aktien ein starker und unverzichtbarer Baustein beim Vermögensaufbau. Fazit: Dividende UND Zins In der Summe konnte das gestiegene Zinsniveau sicherlich den ein oder anderen müden Sparer re-aktivieren. Scharenweise vom Aktienmarkt wurde das Geld aber nicht abgezogen. Wäre auch dumm gewesen, wie die Zahlen zeigen. Unterm Strich bleibt die Kombination aus Aktienmarktchance und sicherem Zinsbaustein eine clevere Idee für den langfristigen Vermögensaufbau. *Quelle: Handelsblatt, Stand: April 2024, ** Quelle: Commerzbank, *** Quelle: finanzen.net Stand: April 2024

Ziemlich dick aufgetragen klingt „Das einzige Buch, das du über Finanzen lesen solltest“. Aber was ist dran? Hinter dem reißerischen Titel verbirgt sich viel Expertise. Und ein gutes Starterkit für alle, die das Thema endlich angehen wollen. Nicht neu, aber nutzwertig Zugegeben, der Ende 2022 veröffentlichte Ratgeber ist nicht neu. War aber Spiegel Bestseller Platz 1 und ist es bis heute unter den verkauften Börsenbüchern bei Amazon. Auf 280 Seiten erklärt Ex-Bankkaufmann Thomas Kehl vom YouTube-Kanal „ Finanzfluss “ alles Wichtige und hinterfragt kurzweilig die Finanzwelt. Für mich sind seine Videos die „Sendung-mit-der-Maus“ für den Geldbeutel. Heißt, komplizierte Sachverhalte ganz schlicht erklärt. Auch für Menschen ohne BWL Studium oder Banklehre. Als Co-Autorin ist die Journalistin Mona Linke an Bord. Sie schreibt den „Finanzfluss“-Newsletter und beantwortet aktuelle Finanzfragen in DER ZEIT. Finanzen in den Griff bekommen In neun Kapiteln schlagen die beiden eine Schneise durch den Finanzdschungel. Sie beginnen mit sieben finanziellen Denkfehlern, persönlichen Zielen und den Klassikern der Geldanlage: Girokonto, Sparbuch und Tagesgeld. Auch ins tiefe Dickicht der Versicherungen wird Licht gebracht. Auch für mich sehr erhellend. Dem Lieblingsthema der Deutschen, Immobilieninvestments, ist ein ganzes Kapitel gewidmet. Es beantwortet Fragen wie: Mieten oder kaufen? Vermieten als Investment? Und zeigt alternative Anlagemöglichkeiten für Betongold. Meine Lieblingskapitel „Aktien“ und „Investmentfonds und ETFs“ sind klar strukturiert und erklären dir alles Wesentliche. Praktisch wird der Ratgeber, wenn er Leser in vier Schritten zum ersten Investment begleitet oder hilft, das persönliche Portfolio clever zu gewichten. Ich hätte da noch `ne Frage Im Prinzip haben die beiden Autoren einfach die häufigsten Fragen ihrer Community aufgegriffen. So etwa, wann der richtige Zeitpunkt fürs Investment ist. Ob, alles auf einmal oder in Häppchen angelegt werden sollte? Auch die Angst vor dem Finanzamt, einem Crash oder Inflation wird thematisiert. Zudem findet man Antworten auf ein zeitgemäßes Investieren mit nachhaltiger Brille. Unterm Strich Der Ratgeber schließt, wie es begonnen hat, mit ein wenig Finanzpsychologie. Die Frage, ob Geld glücklich oder gar frei macht. Ob es die Welt verbessert. Oder dich ¬– Achtung– sogar länger leben lässt. Es entlässt die Leserschaft motiviert und mit zahlreichen Links zur Finanzfluss-Website. Ähnlich wie die Erklärvideos würde ich den Ratgeber allerdings eher nach Bedarf und häppchenweise lesen. So bleibt er kurzweilig und nutzwertig. Für 12 Euro ist es sicherlich ein gutes Buch für den Einstieg, das aber nicht das einzige bleiben sollte, was man zu dem Thema lesen sollte.

Online shoppen? Haben Teenager schnell raus. Und Finanz-Knowhow aufbauen? Da müssen wir Eltern tapfer sein. YouTube-Stars und Influencer sind die Vorbilder der Stunde. Was versucht man nicht alles, um den Kindern ein gutes Package fürs Leben mitzugeben: Bildung, Gesundheit, Sozialleben und eben auch Finanzwissen. Gut gemeint von Mama und Papa. Aber nicht immer gut gemacht oder gar gewollt. Ich höre von Börsenprofis, deren Töchter auf Durchzug schalten, sobald man versucht, ihnen das Aktiendepot zu erklären. Oder Finanzworkshops an Schulen, bei denen Stühle leer bleiben. Finanzbildung Teenager Das Finanz-Startup Bling hat gemeinsam mit Mastercard über tausend Familien mit Kindern im Alter von zehn bis 18 Jahren zu ihrem Umgang mit Geld befragt. Die Ergebnisse zeigen, daß sich bei diesem Thema einiges tut: vor allem Erfahrung in der Praxis ist scheinbar wichtig für Jugendliche. Eltern prägen, so die Studie, zu großen Teilen das Finanzwissen. Und doch kann jeder fünfte Haushalt dieses Wissen nicht vermitteln. Noch interessanter: Kinder vertrauen Influencern mehr in Finanzfragen als beispielsweise ihren Lehrkräften. „Ist das auch bei uns so?“ fragte ich mich. In der Tat standen mir erst einmal die Haare zu Berge, als unser Teenager die Finanztipps eines YouTubers hörte. Finnel, so heißt der junge Mann, der sein Geld als Webvideoproduzent und Sänger ( „Dorfkinder“ ) verdient, hat eine Fangemeinde von 1,4 Millionen auf YouTube und 4,3 Millionen Followern auf TikTok. Natürlich ist die Zahl der Fans noch kein Garant für Qualität. Das bestätigt auch Saidi Sulilatu von Finanztip in einem Interview mit dem NDR: "Leider gar nicht. Die Algorithmen auf Social Media prüfen nicht auf inhaltliche Korrektheit." Trotzdem hat es ein Gutes: Finnel führt Teenager mit seinem Podcast „Finnel & das Geld“ überhaupt an das Thema heran. Schafft Berührungspunkte, wo sich sonst Arme verschränken. Wer ist das Millionärskind Fridolin? Bekannt wurde Finnel durch seine Rolle als „Millionärskinds Fridolin“ ( Millionärskind VS. Dorfkind ). Tatsächlich hat der echte Finn Lorenzen aus dem bayerischen Wangen wenig mit seinem zweiten Ich gemein. Er selbst sagt im Vorspann zu seinem Podcast: "Leute, ich muss ehrlich sein mit euch. Ich bin nicht das Millionärskind, für das ihr mich haltet. In meinem Podcast hört ihr, wie ich wirklich ticke und dass ich von Geld eigentlich keine Ahnung habe. Deshalb lade ich mir jede Folge Gäste ein, die sich damit besser auskennen und wir checken, warum Kohle so ne große Rolle spielt für viele - oder eben auch nicht.“ „Puh, was kommt jetzt?“, dachte ich. Aber es dann doch erleichternd zu erfahren, dass hinter diesem Podcast ein kleines, aber feines Redaktionsteam des SWR steckt. Es geht mal um Privatjets & Luxus Uhren, dann um Low-Budget-Reisen & günstiges Wohnen auf dem Land. Also keine Finanztipps im engen Sinne, aber viel Talk rund ums Geld. Mit einer Sprache, die in der Altersgruppe ankommt. Nicht alle Gäste sind mein Geschmack. Ich bin aber auch nicht die Zielgruppe. Ich will Immos Fazit: Teenager suchen sich ihre Kanäle für Finanzbildung selbst aus. Und haben ihre ganz eigenen Anknüpfungspunkte. Nächste Finanzfrage, die mich aufhorchen ließ: „Mama, welche Immobilien hat eigentlich Taylor Swift?“

An der Frage „Beauty Doc ja oder nein?“ scheiden sich die Geister. Manche gehen offen mit dem Thema um. Andere empfehlen hinter vorgehaltener Hand eine Praxis. Oder winken gänzlich ab. Höchste Zeit nachzufragen, was Lidstraffung, Fettabsaugen und Co. kostet. Weltweit steigt die Anzahl der Schönheits-OPs und Behandlungen, die über die reine Kosmetik hinausgehen: rund 140 Prozent mehr Eingriffe als noch im Jahr 2010 werden inzwischen gezählt*. Die Liste der reparaturfreudigsten Nationen wird von Brasilien angeführt, dicht gefolgt von den USA. Auch in Deutschland geht man mit dem Thema offener um. Ich habe mit Dr. Mona Rudolph , Fachärztin für Plastische & Ästhetische Chirurgie, über beliebte Beauty-Trends, echte Eingriffe und deren Kosten gesprochen. Trendthema Anti- oder Better-Aging Forever Young: Falten wegzaubern mit Botulinumtoxin A, Hyaluron und Biostimulantien ist eines der Trendthemen bei den Beauty Docs. Und liegt auf Platz 3 der häufigsten Eingriffe in Deutschland. Zum Better-Aging gehört auch ein gesunder Lifestyle mit Ernährung, Sport und mentalem Training. Um Nährstoffe bestmöglich in den Körper zu schleusen bietet Dr. Mona Rudolph Infusionen an. Vitamin-C-Infusionen sind altbekannt. Neuere Stoffe wie Spermidin, das derzeit in Hollywood gefeiert wird, sollen nun sogar Leber und Nieren aber auch vor kardiovaskulären Krankheiten schützen. „Vereinfacht gesagt, verlängert Spermidin die Schutzkappen an den Chromosomen, die Telomere, die sich mit jeder Zellteilung abnutzen“, erklärt Dr. Rudoph. Oberlidstraffung Kommen wir zur Schönheits-OP Nr. 1 in Deutschland: die Lidstraffung. Nach stressigen Tagen oder Nächten hängen die Augenlieder. Manchmal hilft auch ausreichend Schlaf nicht mehr. Ein wacher Blick kann durch eine Oberlidstraffung mithilfe von Botox® erzielt werden. Für minimische Falten betragen die Kosten etwa 200 Euro je nach injizierten Einheiten. Das hält drei Monate, bei manchen etwas länger. Dr. Rudolph bevorzugt diese Variante gegenüber dem Fadenlifting: dort sei das Ergebnis mitunter asymmetrisch oder es entstünden kleine Knoten. Ist das obere Augenlied dauermüde und stark erschlafft, muss auch Dr. Rudoph zum Skalpell greifen. In einer etwa einstündigen OP werden Gewebe und Muskeln in der Falte zwischen beweglichem und unbeweglichem Lid entfernt. Es bleibt eine zarte rote Linie, die nach 6 bis acht Wochen verschwindet, aber schon nach zehn Tagen abgedeckt werden kann. Was kostet das? Ästhetisches Lifting zahlt man aus dem eigenen Portemonnaie. Die Kosten für eine Oberliedstraffung belaufen sich auf etwa 2.500 bis 3.000 Euro. Ausnahme: Bei einer Gesichtsfeldeinschränkung ist das Lifting medizinisch indiziert und die Kosten werden von der Kasse übernommen. Voraussetzung dafür ist allerdings ein medizinischer Befund. Bauchdeckenstraffung Eine größere Operation, die dennoch Fingerspitzengefühl erfordert: die Bauchdeckenstraffung. „Natürlich kann man den überhängenden Bauchlappen einfach wegschneiden. Das Ergebnis ist dann eher kastig. Wünschenswert ist eher eine ästhetische Kurve, die sich dem Körper anpasst“, erklärt Dr. Rudolph. Die OP variiert stark: beispielsweise in Abhängigkeit vom Restfettgewebe. Fettabsaugungen belegen übrigens Platz 4 der deutschen OP-Charts. „Ein schöneres Ergebnis lässt sich mit wenig Bauchfett erzielen. Deshalb ist ein ergänzender Ernährungsplan immer sinnvoll.“ Beim Thema Bauchmuskeln setzt die Fachärztin auf Rekonstruktion. Gerade nach Schwangerschaften und Kaiserschnitten seien Frauen vielfach nicht einmal mehr in der Lage, auch einen einzigen Sit-up zu machen. Die etwa dreistündige OP ist aufwändig und schlägt mit rund 9.000 Euro zu Buche. Intimchirurgie Eine Herzensangelegenheit von Dr. Rudolph: Intimchirurgie. Ein Tabuthema, bei dem es nicht um absurde Verjüngung geht, sondern die Patientinnen eine echte gesundheitliche Verbesserung bringt. Ein Beispiel: Reichen die inneren Schamlippen über die äußeren hinaus, entstehen Schmerzen beim Fahrradfahren, Reiten oder Geschlechtsverkehr. Eine Beeinträchtigung, die nicht wenige Frauen ein Leben lang begleitet, über die aber niemand spricht. Diese OPs sind bei sehr starkem Überschuss medizinisch indiziert. Die Kosten belaufen sich auf 2.600 bis 3.000 Euro. Fazit Letztendlich sollte jeder Eingriff wohlüberlegt sein und nicht nur fürs Portemonnaie, sondern auch in Bezug auf den Arzt oder die Ärztin passen. „Wichtig ist eine gute, einfühlsame Aufklärung und das Gespräch über ein realistisches Ergebnis. Ich kann nicht aus jeder Frau eine Barbie machen. XXL-Brüste oder Schlauchbootlippen lehne ich ohnehin ab“, erklärt die Fachärztin. Drei Tipps gibt sie zum Abschluss: 1) Entscheide dich für eine Facharzt-Praxis, die dich zu jedem Zeitpunkt unterstützt. Umfangreiche Nachsorge ist ein Muss. 2) Gut informieren vor einer Billig-OP im Ausland: Bei Komplikationen trägt man die Kosten in der deutschen Klinik selbst. 3) Vorsicht bei schicken Insta-Posts: Vorher-Nachher-Bilder sind im ästhetischen Bereich verboten. *Statista