Wer ist im letzten Jahr nicht alles Hundepapa oder -mama geworden: Nachbarn, Freunde und Prominente. Eines eint sie: Sie sind stolz auf ihren Fellfreund. Klar, dass das neue Familienmitglied für die Galerie abgelichtet wird.
Mit
Nicola Kassat, Tierfotografin
aus Friedrichsdorf, habe ich mich nicht nur über die Kosten unterhalten, sondern auch was einen guten Hundefotografen ausmacht. Diese Frau hat große wie kleine Vierbeiner vor der Linse. Und macht beim Hund nicht Halt. Auch Pferde werden in ihrem mobilen Studio professionell abgelichtet. Spannend waren ihre Tipps für gute Tierbilder.
Was kostet ein Shooting?
„Nicht jeder möchte für Tierfotos ein halbes Vermögen ausgeben“, weiß Nicola Kassat. So sind kleine Pakete, beginnend bei 100 Euro, auch die beliebtesten. Dafür gibt es eine Stunde Fotoshooting mit drei Fotos. Für 280 Euro sind es dann schon zehn Bilder. Aber Nicolas Bestseller im vergangenen Jahr trifft genau den Zeitgeist: Welpen Shooting. Im ersten Lebensjahr hält die Fotografin dafür gleich dreimal die Entwicklung des Neuzugangs fest. Für jeweils fünf Bilder zahlten frischgebackene Hundebesitzer rund 350 Euro. „In der Praxis ist es wie bei Kinder Shootings. Man nimmt doch mehr Bilder als geplant“, lacht die sympathische Tierfotografin. Weitere Bilder werden extra berechnet. Was denn das Ende der Fahnenstange ist, will ich von ihr wissen. „Ein super exklusives Shooting für 800 Euro steht zwar auf meiner Website, wird aber sehr selten gebucht“, antwortet die Expertin.
Mehr als nur Hunde
Die Tierliebe geht noch weiter: auch Pferde und Katzen setzt die professionelle Fotografin in Szene. Dabei gelten die gleichen Preise für ein Hunde- wie für ein Pferde Shooting. Meist sammele sie allerdings mehrere Reiter in einer Session, so dass sich der Aufwand für dieses Setup rechne. Die 54-Jährige beweist also nicht nur ein Händchen für Hunde. Als gelernte Pferdewirtin weiß sie auch die Gesten der großen Shootingstars zu lesen: Wird das Pferd nervös? Ist es abgelenkt? Auf vieles muss sie achten und arbeitet deshalb auch immer mit einem Assistenten, der zur rechten Zeit ein Leckerli hervorzaubert oder ein Quitschetier drückt. Sogar mit Pferdewiehern vom Smartphone arbeitet die Spezialistin. „Aufmerksamkeit von Hunden und Pferden zu bekommen, ist vergleichsweise leicht“, erklärt die aufs Tierwohl bedachte Fotografin, „Bei Katzen wird es deutlich schwieriger. Sie können scheu oder ignorant sein.“
Zwei Auswahlkriterien für Fotografen
Neben dem Preis geht es um Geschmack und Vertrauen. „Zunächst einmal sollte man sich einen Eindruck vom Repertoire und Stil des Fotografen machen“, erläutert Nicola Kassat, „Es nützt wenig, wenn Frauchen oder Herrchen nachher sagt ‚das habe ich mir aber anders vorgestellt‘“.
Zudem geht es um die Erfahrung des Anbieters. Nicht mit der Technik, sondern mit den Tieren. Hier hilft Nachfragen – beim Fotografen selbst oder auch bei seiner Kundschaft. Lies Bewertungen oder frag Freunde nach einer Empfehlung. Eine gute Gelegenheit für einen Test: Nicola Kassat – wie auch andere Fotografen – ist regelmäßig auf Aktionstagen (z.B. in Tierfachmärkten) unterwegs. Hier lässt man ein oder zwei Schnappschüsse von seinem Liebling machen und weiß schnell, ob die Chemie stimmt. Kleiner Tipp: Das ist auch eine gute Gelegenheit für den ganz kleinen Geldbeutel.
Tipps für ein gelungenes Dog Pic
Das Fotoshooting sollte maximal eine Stunde dauern. „Länger hält es weder Hund noch Pferd aus“, weiß Nicola Kassat aus ihrer jahrelangen Praxiserfahrung, „Bei einem Spaziergang kann ich mein Fell-Model deutlich entspannter als im Fotostudio ablichten.“ Für die DIY-Fotografie rät sie: Geh mit dem Tier auf Augenhöhe. Arbeite mit sanftem Tageslicht, also in den frühen Morgen- oder Abendstunden. Und bring viel Geduld und Leckerlis mit.
Auch Promis und ihre manchmal nicht minder prominenten Hunde sind so manche Story wert. Auf Sat.1 Gold sucht Jörg Bender beispielsweise tolle tierische Gefährten bei
„Promi sucht Hundeglück“. Für Couch und Körbchen: Der emotionale Bildband „
Prominent mit Hund“ portraitiert 25 bekannte Persönlichkeiten wie Designer, Chefredakteurinnen oder Sänger mit ihren Fellfreunden. Überraschung: unter die 25 hat sich auch eine Katze geschlichen.
Foto: Nicola Kassat