In dieser Rubrik denke ich kleine wie große Herzenswünsche finanziell bis zum Ende durch. Diesmal geht es um einen wirklich großen Wunsch: eine Reise um die Welt.
Tatsächlich zählt Reisen, neben gemeinsamen Erlebnissen und Schmuck, immer zu der Top 3 der Geschenke in Deutschland. Selbst in Zeiten der Corona Pandemie werden Gutscheine für „die Zeit danach“ ausgestellt. Handelt es sich um einen besonderen Geburtstag, kann das Geschenk auch schon einmal größer ausfallen: Meinen Mann überraschte ich zum 40igsten Geburtstag mit einem All-Around-the-World-Ticket! Leider kam das Ticket nicht zum Einsatz, denn glücklicherweise bekamen wir eine zweite Tochter geschenkt.
Das Fernweh aber bleibt und wie groß es sein kann, habe ich in meinem Gespräch mit der Travelexpertin Eva Langner gespürt. Als
Holiday-Concierge
ist sie genau die Richtige, um herauszufinden, was man auf dem Konto haben muss, um eine Weltreise interessant und individuell zu gestalten.
Liebe Eva, wie viel Zeit muss ich für meine Weltreise mitbringen?
Eva Langner: In der Regel dauern Weltreisen von sechs Wochen bis zu einem Jahr. Natürlich sind kürzere Reisezeiträume möglich, aber aufgrund des Jetlags nicht empfehlenswert. Vergiss nicht, je länger die Reise dauert, umso besser kann man in die jeweilige Kultur eintauchen.
Meine Urlaubstage sind begrenzt. Wie plane ich besonders clever?
Unbezahlte Urlaubstage müssen nicht sein. Wer in Absprache mit dem Arbeitgeber seinen Jahresurlaub spart, ihn auf das Jahresende legt und die Urlaubstage des Folgejahres nutzt, kommt schnell auf sechs bis acht Wochen. Damit gewinnst du Zeit für die Weltreise, ohne auf Gehalt verzichten zu müssen.
Was kostet mich zunächst das All-Around-the World-Ticket?
Einzeltickets sind in der Regel teurer als ein All-Around-the-World-Ticket. Die Star Alliance, zu der etwa die Lufthansa gehört, bietet beispielsweise ein Ticket mit bis zu 15 Stopps, maximal 39.000 Flugkilometern und einer Reisedauer bis zu einem Jahr an. Die Preise dafür variieren zwischen stark: 2.500 Euro bis 15.000 Euro je nach Abflugtermin und -ort sowie Anzahl der Stopps und Länder. Bei der One World-Flugallianz, zu der auch British Airways gehört, gibt es diese Tickets mit zwei bis unendlich vielen Stopps und 39.000 Flugkilometern.
Dann lass uns mal hoppen. Wo beginnen wir?
Grundsätzlich empfehle ich: Reist „mit der Sonne“! Das heißt von Ost nach West, was dem natürlichen Lauf der Sonne entspricht. So passt sich der Körper leichter an die neue Uhrzeit im Ankunftsland an.
Und welche Länder sollten unbedingt Teil der Weltreise sein?
Das ist individuell verschieden. Du hattest mich ja gebeten, es vor allem von der Kostenseite zu betrachten. Also, je nach Reiseland variieren die Lebenshaltungskosten sehr stark. Generell gilt Großstädte sind teurer als ländliche Gegenden, Inseln teurer als Festland, touristische Hot-Spots teurer als der Rest des Landes.
In die Kategorie „sehr teuer“ fallen beispielsweise die USA, Neuseeland oder Japan. Immer „noch teuer“ wäre Brasilien, Chile und Südafrika. Gemäßigter ist Mexiko, Thailand und Ostafrika. Mit dem Gehalt eines Berufseinsteigers lohnt es sich Länder wie Peru, Bolivien, oder Vietnam zu bereisen. Und beim Studentenbudget kommen Indien und Guatemala auf die Liste.
Und für welche „Once in a lifetime“-Momente sollte man Geld in die Hand nehmen?
Ach diese „Einmal im Leben“-Momente machen es doch erst aus: Auf eine Ballonfahrt in Südafrika (ca. 300 Euro/p.P.) oder einen Helikopter-Rundflug über den Grand-Canyon (ca. 250 Euro/p.P.) sollte man trotz der Kosten nicht verzichten. Auch ein Nationalpark-Besuch gehört unbedingt auf die Liste. Die Gebühren können allerdings schnell mit 50 bis 250 Euro/p.P. zu Buche schlagen. Aber ich finde, Reisen ist das Einzige, das man kaufen kann, das einen reicher macht.
Wen jetzt das Fernweh gepackt hat, der kann zumindest virtuell reisen. Auf dem Evas Instagram Account
evalovestotravel
kann man sich wunderbar hinwegträumen. Und ich stelle mir die Reiseroute für unser All-Around-The-World-Ticket zumindest in Gedanken schon einmal zusammen.